Kunstzentrum Ten Bogaerde
Der größte Schatz der Anlage ist heute die Große Scheune. Nirgendwo sonst sind die Reste einer mittelalterlichen Backsteinscheune so gut erhalten.
In den Jahren 2014-2016 wurde sie zum Kunstzentrum Ten Bogaerde umgebaut. Der Entwurf von Govaert & Vanhoutte Architects (Brügge) führte zu einem vielfältig nutzbaren Raum mit einer eleganten Architektur. Die Zwischenetage, die zu schweben scheint, beherbergt das Werk von George Grard. Das Erdgeschoss ist ein großer, offener Raum, in dem Ausstellungen zeitgenössischer Kunst organisiert werden.
Neben Ausstellungen finden in dem Kunstzentrum auch Kunstgespräche, Workshops für Kinder und Konzerte statt. Regelmäßig werden Führungen zu Grard, zu Wechselausstellungen und zur Geschichte der Anlage angeboten.


Geschichte
Die Anlage Ten Bogaerde entstand im 12. Jahrhundert als eine Art ‚Außenhof‘. Es handelte sich um ein Gehöft, verbunden mit der Duinenabdij. Um 1240 erlebte die Domäne den Höhepunkt ihrer Macht und die Große Scheune wurde gebaut.
Nach der Zerstörung der alten Abtei in Koksijde wurde für die Mönche ab 1539 eine befestigte Burg auf Ten Bogaerde errichtet. Die Kirche und das Abteigebäude wurden Anfang des 16. Jahrhunderts fertiggestellt.
Die Französische Republik löste die Abtei auf und verkaufte ihre Besitztümer. In seiner Blütezeit erstreckte sich das Gehöft über 310 Hektar. Ende des 18. Jahrhunderts waren es nur noch 50 Hektar.
Den Dünenherren gelang es, Ten Bogaerde zurückzukaufen. Der allerletzte Mönch vermachte das Gehöft 1833 dem Bistum Brügge.
Die Weltkriege fügten der Anlage schwere Schäden zu. Der Bauernhof war nicht mehr nutzbar. Daraufhin wurde Ten Bogaerde von 1952 bis 2001 als Landwirtschaftsschule genutzt. Die Gemeinde Koksijde erwarb die Anlage in den Jahren 2003-2004 und startete ein ehrgeiziges Sanierungsprojekt.
Skulpturengarten
Über die Anlage verstreut stehen etwa acht Bronzeskulpturen von George Grard. Diese wurden hier dauerhaft aufgestellt. Die wunderschöne Natur, in die die Anlage eingebettet ist, bietet die ideale Kulisse für die Skulpturen.


Natur
Die Anlage befindet sich inmitten einer geschützten Landschaft. Der Dünen-Polder-Übergang mit kargen Steilhängen ist einzigartig an der belgischen Küste.
Die dynamische Dünenlandschaft hat einen hohen wissenschaftlichen Informationswert. Außerdem wurde das Gebiet gut erhalten und ist sehr gut erkennbar. Dies gewährleistet ein maximales ästhetisches Erlebnis. Die Natur bietet hier Stille und Besinnung.

Brauerei
Wussten Sie, dass die Duinenabdij von Koksijde bereits im 16. Jahrhundert eine ‚Brouwerie‘ hatte? Heute kann man in den alten Schweineställen des Abteihofs eine moderne Kleinbrauerei entdecken.
Die Familienbrauerei Huyghe aus Melle braut dort das Abteibier Sint-Idesbald.
Die Brauereianlage ist vom Café aus zu sehen. Das Bier fließt nach einem natürlichen Prozess direkt in Ihr Glas. Sie können es sowohl drinnen als auch auf der Terrasse genießen.
Mondieu
Die Abtswohnung der Domäne wurde 2005 in ein Restaurant umgewandelt. Seit 2018 trägt es den Namen ‚Mondieu‘. Sie genießen dort eine authentische, natürliche Küche mit Respekt für handwerkliches Können. Hier konzentriert man sich auf das Wesentliche: gutes Essen, gepaart mit sorgfältig ausgewählten Weinen in einer ungezwungenen Atmosphäre. Regionale und saisonale Produkte nehmen einen besonderen Platz auf der Speisekarte ein.


Praktische Tipps
Zugang
Die Anlage und der Skulpturengarten sind jederzeit zugänglich und können kostenlos besucht werden.
Erreichbarkeit
Mit dem Auto: über die E40, Ausfahrt 1A (Veurne). Auf der N8 weiter Richtung Koksijde-aan-Zee. Das Kunstzentrum befindet sich in der Ten Bogaerdelaan auf der linken Seite.
Bus: Buslinie 60 (Oostende – Middelkerke – Nieuwpoort – Veurne), Haltestelle ‚Koksijde Grote Bogaerde’
Zug: Bahnhof Koksijde + Buslinie 60 – Richtung Nieuwpoort (Haltestelle Grote Bogaerde)